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Hühneraugen gibt es schon seit Menschengedenken. Schriftlich wurden sie auf ägyptischem Papyrus bereits vor ca. 2600 Jahren erwähnt. Damals war man der Meinung, dass gegen Hühneraugen Zaubersprüche und eine Art Pflaster halfen. Auch der griechische Arzt Hippokrates beschrieb dieses Leiden der Füße.
Im Mittelalter wurde die Fußpflege hauptsächlich den Quacksalbern überlassen. Als sich dann viele Jahrhunderte später die Badehäuser etablierten, erfüllten die Bader die Aufgaben der Fußpflege. Sie waren sozusagen die Vorfahren der heutigen Podologen. Im 18. und 19. Jahrhundert behandelten Chirurgen Hühneraugen und eingewachsene Zehnägel.
Untrennbar verbunden mit dem Begriff der Fußpflege ist der Name William M. Scholl. Er begann Ende des 19. Jahrhunderts in einem kleinen Schuhgeschäft in Chicago, das sich auf bequeme Schuhe spezialisiert hatte. Durch seinen Beruf kam er ständig mit Menschen in Kontakt, die über verschiedene Fußleiden klagten. Von dem Wunsch beseelt, diesen Menschen zu helfen, begann er Medizin zu studieren. Nach Beendigung des Medizinstudiums eröffnete er ein eigenes Schuhgeschäft und entwickelte zusammen mit seinem Bruder Frank J. Scholl eine ganze Palette an speziellen Polstern und Heilmitteln, mit denen er fast alle Fußleiden lindern konnte. 1912 gründete er ein College für medizinische Fußpflege.
Die Dr. Scholl’s Fußpflegeshops boten der Öffentlichkeit kostenlose Fußuntersuchungen an. Es folgte die Entwicklung ganzer Sortimente an Komfortschuhen und Kompressionsstrümpfen gegen Krampfadern.
Heute ist der Name Dr. Scholl in mehr als 70 Ländern der Erde ein Synonym für Fußgesundheit und Komfortschuhe.
Heute ist die Fußpflege eine unverzichtbare Dienstleistung. Mit der Verwendung moderner Instrumente und Apparate können viele Fußprobleme ohne chirurgische Eingriffe behoben werden. Beschwerden wie Hühneraugen, Schwielen oder Schleimbeutelentzündungen entstehen oftmals durch modernes, nicht fußgerechtes Schuhwerk. Der Bewegungsmangel in unserer heutigen Zeit begünstigt zusätzlich die Degeneration der Fußmuskulatur und die Ausbildung von Senk- und Spreizfüßen.
Medizinische Fußpfleger sind ausgebildete Fachleute. Sie helfen nicht nur bei Fußproblemen, sondern sie beraten auch hinsichtlich der allgemeinen Fußpflege, der Verwendung von kosmetischen Artikeln für die Füße und geben Hinweise zu geeignetem Schuhwerk.
Die medizinische Fußpflege dürfen im Gegensatz zur kosmetischen Fußpflege nur ausgebildete Podologen (medizinisch geschulte Fachleute mit zweijähriger Fachausbildung) ausüben. Die Podologie, die Heilkunde am Fuß, befasst sich mit der präventiven, therapeutischen und rehabilitativen Behandlung der Füße. Fußprobleme entstehen durch Fehlbelastungen, Übergewicht oder Krankheiten. Dazu zählen Pilzerkrankungen der Haut und Zehnägel, Fuß- und Zehenfehlstellungen, Druckstellen, Hühneraugen und Schwielenbildung.
Ein spezielles Aufgabengebiet des Podologen ist der “diabetische Fuß”, denn Diabetiker leiden oft am diabetischen Fußsyndrom. Eine Folge der Diabetes-Krankheit sind periphere Nervenschädigungen. Dadurch kann der Patient Empfindungen wie beispielsweise durch Wunden und Risse verursachte Schmerzen am Fuß sowie Wärme- und Kältereize nicht mehr wahrnehmen. So können sich kleinste Risse unbemerkt entzünden.
Der Podologe behandelt die Infektionen und schlecht heilende Wunden am diabetischen Fuß.
Zu den Aufgaben eines Podologen gehören das Kürzen der Nägel; das Abfräsen dicker Nägel auf normale Nagelstärke, wenn der Fuß beispielsweise von Nagelpilzen befallen ist; das Entfernen der Nagelhaut; die Reinigung des Nagelfalzes und der Nagelhaut sowie das Glätten der Nagelränder. Nach der Behandlung der Zehnägel erfolgt die Kontrolle der Zehenzwischenräume. Sind die Zwischenräume von Fußpilz befallen, erfolgt eine antimykotische Behandlung. Danach werden Verhornungen am Ballen, Ferse und Fußsohle sowie Schwielen, Warzen und eventuell vorhandene Hühneraugen entfernt. Bestehen Risse in der Hornhaut, so genannte Rhagaden, werden diese abgeschliffen und eingewachsene Nägel ausgeschnitten.
Die Kosten für eine podologische Fußpflege werden von der Krankenkasse übernommen, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Fachärzte für Diabetes, Hautärzte und Orthopäden schicken ihre Patienten zur medizinischen Fußpflege, wenn ein Fußpilz behandelt werden muss oder Druckstellen und Hühneraugen entfernt werden müssen. Podologen beraten die Patienten auch über das richtige Schuhwerk, Strümpfe und Pflege der Füße und dürfen auch spezielle Behandlungen durchführen. Dazu gehören das Anfertigen von Nagelspannen zur Korrektur eingewachsener Nägel, die Anpassung von Polstern bei Fußverformungen und therapeutische Maßnahmen wie spezielle Fuß- und Unterschenkelmassagen bei Rheumaerkrankungen.